 |
Verkleinerte Animation:
Chemie-Nobelpreis 1997 für die Entdeckung der Natrium-Kalium-ATPase
an Jens C. Skou. [...] In ein erregtes Neuron fließen Natrium-Ionen
ein, [...] die anschließend unter Energieverbrauch wieder hinausbefördert
werden müssen. Auf der Suche nach der zugehörigen Pumpe fahndete
Skou [...] nach einem Enzym, das sich in der Membran von Nervenzellen befindet
und ATP abbaut. Bereits 1957 [...] entdeckte er die Natrium-Kalium- ATPase,
die nur dann ATP spaltet, wenn gleichzeitig die beiden Ionen anwesend sind.
[...]
Die entscheidenden Hinweise, daß die Energie für den Ionentransport
aus dem ATP stammt, lieferten aber Versuche mit sogenannten Erythrocytenghosts.
Sie entstehen, wenn man rote Blutkörperchen (Erythrocyten) in eine
Lösung bringt, deren Salzgehalt geringer ist als der in ihrem Inneren,
so daß sie aufquellen. Dabei wird die Zellmembran für
verschiedene Substanzen durchlässig, die sonst nicht passieren können.
Auch der Blutfarbstoff Hämoglobin tritt aus, weshalb die Zellen das
fahle Aussehen von Gespenstern (englisch Ghosts) annehmen.
Mit dieser Methode lassen sich Ionen- und Molekülgehalt innerhalb
der Ghosts und im Medium außerhalb steuern. Dadurch konnte Skou unter
anderem zeigen, daß der Transport von Natrium- und Kalium-Ionen untrennbar
mit der Spaltung von ATP gekoppelt ist. Außerdem stellte er fest,
daß keines der beiden Ionen für sich allein transportiert wird.
Bei seinen Experimenten arbeitet die Pumpe nur dann, wenn Natrium-Ionen
und ATP innerhalb der Ghosts und Kalium außerhalb vorlagen.[...]
Zunächst lagern sich drei Natrium-Ionen aus dem Zellinneren an
das Enzym an. Dann überträgt ein Molekül ATP seine endständige
Phosphatgruppe auf eine bestimmte Aminosäure der ATPase, die daraufhin
ihre Form verändert, die Natrium-Ionen durch die Membran schleust
und nach außen abgibt. Anschließend binden sich zwei Kalium-Ionen
an eine andere Stelle des Enzyms. Sobald sich die Phosphatgruppe von der
ATPase gelöst hat, nimmt diese wieder ihre ursprüngliche Gestalt
an und entläßt die Kalium-Ionen ins Zellinnere. [...]
Zitat aus FRITSCHE, Nobelpreis für Chemie - Herstellung
und Nutzung von ATP, Spektrum der Wissenschaft, Dez. 1997 (Seite 18 -21)
Kleine Auflösung:
Große Auflösung:
 |